Freitag, 5. Juli 2013

Anfängerfehler

Der erste Schock kam für mich am Dienstag. Eine der Bloggerinnen, der ich ein Rezensionsexemplar der Abtrünnigen geschickt hatte, schrieb mir. Sie hätte leider viele Fehler entdeckt und das störe sie so sehr, dass sie aufhören möchte. Sollte ich es aber in einer korrigierten Fassung schicken, würde sie es gerne weiterlesen.
Zuerst dachte ich, das kann doch gar nicht sein. Denn ich hatte das Buch doch Korrekturlesen lassen. Zwar hatte es sich dabei um einen Freundschaftsdienst gehandelt, aber sicherlich konnte es nicht so schlimm sein, wie sie schrieb?
Also überprüfte ich zuerst einmal die Textstellen, die sie als Beispiele genannt hatte und tatsächlich, da waren Fehler. Und wir sprechen hier nicht über kleine Fehler, wie vielleicht ein Komma zu viel, oder eins vergessen. Nein, dicke, peinliche Fehler wie zb »Wir erreichten die Stadt erreichten...«
Ich weiß zwar genau, wie diese Fehler entstanden sind (der Satz war vorher »Als wir die Stadt erreichten...«), aber ich habe nicht wirklich eine Erklärung, wieso das keinem aufgefallen ist. Es war auch nicht so, dass ich das Buch nach dem Korrekturlesen direkt hochgeladen hätte, nein, ich habe es selbst noch einmal durchgelesen. Sowas hätte mir auffallen sollen, denkt man. Aber inzwischen kann ich den Text fast aufwendig, es ist einfach sich vorzustellen, wie ich über diese Fehler hinweg lesen konnte. Auch im Allgemeinen fallen mir Fehler beim Lesen einer Geschichte nicht auf. Die werden schon automatisch im Kopf korrigiert, um nicht von Geschichte abzulenken. Bei einem Sachtext ist das natürlich etwas anderes.
Nach der Realisierung der Fehler kam erst einmal die große Panik. Immerhin hatte ich das Buch einigen Bloggern geschickt, die es rezensieren wollen. Hinzu kamen ja auch die 2500 Downloads und ein paar Verkäufe der ersten Woche.

Nachdem ich mich wieder einigermaßen zusammengerissen hatte, machte ich mich auf die Suche nach einem professionellen Korrekturleser, den ich dafür natürlich auch bezahlen wollte/musste.
Eine Googlesuche brachte mir zwar einige Ergebnisse, aber ich war mir nicht so sicher, ob das tatsächlich etwas für mich war.
Glücklicherweise war ich erst vor ein paar Tagen in die Facebook-Gruppe Self Publishing eingetreten und dort gibt es diverse Listen zu allen möglichen Aufgaben, die man sich gerne leisten möchte und darunter eben auch Lektoren und Korrektoren. Dort wurde ich also fündig. Gleich darauf schrieb ich jemanden an und bekam auch prompt Antwort. Die Dame dort war sehr hilfreich und freundlich. Gleich darauf trafen wir eine Vereinbarung und seit heute (Freitag) ist sie an der Arbeit.
Da das Ganze für mich noch Neuland ist, habe ich nicht wirklich eine Ahnung, wie lange so etwas dauern könnte und werde berichten, sobald es so weit ist.
Sobald das vereinbart war, habe ich sofort E-Mails an alle lieben Blogger verschickt, die sich mit meinem Buch befassen und sie über meinen peinlichen Anfängerfehler informiert. Alle waren sehr freundlich und verständnisvoll. Das hat mich dann doch beruhigt.

Update: Inzwischen habe ich auch auf der Amazonseite in der Beschreibung den Hinweis stehen, dass das Buch im Moment noch beim Korrekturlesen befindet und warne davor, es im Moment herunterzuladen, wenn man sich an den Fehlern stört. Das mag vielleicht nicht besonders professionell sein, aber es ist wenigstens ehrlich. Es ist mir lieber potentielle Käufer entscheiden sich gegen einen Kauf, auch wenn sie nicht noch einmal zum Buch zurückkehren, wie sie mit Fehlern zu verärgert und zu vergraulen.

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